Über Turnieres: Philosophie und Geschichte

Der Name „Turnieres“ ist ein Fan­tasien­ame, welch­er in kein­er Weise mit Begeben­heit­en oder Grup­pierun­gen aus der His­to­rie zusam­men­hängt. Der Name ist an das Turnier mit ein­er lateinis­chen Endung angelehnt.

Die Beze­ich­nung „Turnieres“ passt ide­al­er Weise in unsere Auf­fas­sung zum his­torischen Fecht­en. Ein Turnier ist eine sportliche Ver­anstal­tung in der es um Punk­te und nicht um Men­schen­leben geht. Wir sehen his­torisches Fecht­en als sportliche Her­aus­forderung, uns mit ein­er Kampfkun­st auseinan­der zu set­zen, mit min­imiertem Ver­let­zungsrisiko, aber den­noch mehr als nur Bewegungstherapie.

Wir befassen uns inten­siv mit der his­torischen Lit­er­atur und inter­pretieren die beschriebe­nen Stücke eigen­ständig. Danach erfol­gt der aus­führliche Pro­belauf und das harte Durcht­esten, bis die Tech­nik zum Train­ing freigegeben wird.

Wir gehen mit den Fecht­stück­en nicht leicht­fer­tig um und nehmen zur Inter­pre­ta­tion meist mehrere Bezugsquellen par­al­lel zu Hil­fe. Bis die Tech­nik dann ins Train­ing kommt verge­ht meist angemessene Zeit, das der Zusam­men­hang mit den bere­its bear­beit­eten Tech­niken sich­er gestellt wer­den kann.

Unser­er Auf­fas­sung nach ist es nicht möglich, his­torisches Fecht­en ohne Schutzaus­rüs­tung wirk­lich erler­nen zu kön­nen. Die Reflexe soll­ten sich eben­so auf das hohe Tem­po, wie die his­torischen Ziele eintrainieren.

Wir haben eine eigene Grund­schu­laus­bil­dung, welche wir eigen­ständig aus unser­er Train­ingser­fahrung und dem Bezug auf die his­torischen Quellen erar­beit­et haben. Sie ermöglicht dem Ein­steiger einen unkom­plizierten und über­sichtlichen Ein­stieg in sämtliche Bere­iche des Kampfes sowie der Selb­stvertei­di­gung und find­et sich den­noch in den Quellen wieder.

Die Arbeit mit his­torischen Quellen ist für uns nichts Neues, da wir im handw­erk­lichen Bere­ich uns schon seit über 20 Jahren mit his­torischen Quellen inten­siv beschäftigt haben und es noch tun. Kampf­s­porter­fahrung haben einige von uns seit Ihrer Kind­heit und das in mehreren Arten, wie zum Beispiel Judo oder Nin­jut­su. Daher kön­nen wir aus Erfahrung sagen, dass die asi­atis­chen und europäis­chen Kampfkün­ste nicht iden­tisch sind. Es gibt Ähn­lichkeit­en und Gemein­samkeit­en aber für den Begriff iden­tisch reicht es nicht.

Da wir mit dem handw­erk­lichen Bere­ich stark verknüpft sind, ist uns der Gebrauch eines Werkzeugs als Ver­längerung des Kör­pers seit mehr als 23 Jahren ver­traut und hat sich als extrem effek­tiv erwiesen.

Es ist bei uns aus­drück­lich erwün­scht, dass sich unsere Schüler auch aus eigen­em Inter­esse mit den Quellen befassen, um so den Unter­richt nach­bere­it­en zu kön­nen und die Zusam­men­hänge noch bess­er zu ver­ste­hen. Wir sehen uns dem Bil­dungs- und Forschungsauf­trag verpflichtet, um ein his­torisches und kul­turelles europäis­ches Erbe wieder zu beleben und zu pflegen.

Euer Turnieres-Team